Emmer, das wohl älteste Getreide
Geschrieben am von Jan-ChristophHerkunft und Geschichte
Emmer (Triticum dicoccum) kommt ursprünglich aus dem Vorderen Orient, wo es bereits 8.000 vor Christus angebaut wurde. Neben Gerste war Emmer lange Zeit das am meisten angebaute Getreide. Über Griechenland, Bulgarien und Ungarn breitete es sich nach Mitteleuropa aus, doch nahm seine Bedeutung bereits mit Beginn der Bronzezeit wieder ab.
Eigenschaften
Als Spelzgetreide ist Emmer vergleichsweise aufwendig zu verarbeiten. Emmer ist auch bekannt unter dem Pseudonym „Zweikorn“, da aus jedem Abschnitt der Ährenspindel zwei Körner wachsen. Beim Einkorn dagegen wächst aus jedem Abschnitt, wie der Name sagt, nur ein Korn.
Emmer ist vergleichsweise anspruchslos und robust, weshalb es ideal geeignet ist zum Anbau auf trockenen, schlecht mit Nährstoffen versorgten Böden. Dennoch ist der Ertrag mit nur 19 bis 35 dt pro Hektar sehr gering. Zum Vergleich: Der Ertrag von Weizen liegt bei bis zu 80 dt pro Hektar Anbaufläche. Auch mit Dünger lässt sich der Ertrag dieses „eigenwilligen“ Korns nicht nennenswert steigern, was es umso kostbarer macht.
Viel Handarbeit ist notwendig, um überhaupt Ertrag zu erwirtschaften. Die Emmerernte findet von Anfang bis Mitte August statt.
Verwendung
Mit Emmermehl gebackenes Brot ist recht dunkel und würzig, vergleichbar am ehesten mit Dinkelbrot. Emmer ist besonders reich an Zink und Magnesium. Lutein und Zeaxanthin in hoher Konzentration unterstützen und erhalten die Sehkraft.
Emmerflocken lassen sich wie Haferflocken verwenden, sind dabei aber weitaus knuspriger und kerniger. Rührt man sie in Naturjoghurt ein, erhält man im Handumdrehen eine gesunde und lange sättigende Mahlzeit. Emmerflocken in Joghurt und dazu eine Banane oder ein Apfel begleiten mich nahezu täglich bei der Arbeit im Büro, und ich kann das wärmstens weiterempfehlen.
Ein wesentlicher Vorteil von Emmerflocken gegenüber den sehr viel weiter verbreiteten Haferflocken ist ihr höherer Proteingehalt.