Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft

Geschrieben am von Andrea

Gemeinsam für eine giftfreie Landwirtschaft!

Jetzt haben sich Unternehmen zu einem »Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft« zusammengeschlossen. Einige dieser Unternehmen stellen seit den Anfängen der Umweltbewegung 100 %ige Bio-Produkte her und vertreiben sie – wie zum Beispiel Biovegan. Das Bündnis ist notwendig geworden, weil sich zahlreiche Ackergifte aus der sogenannten konventionellen Landwirtschaft flächendeckend verbreiten und somit einen rückstandsfreier Anbau immer schwieriger machen. Die Bio-Bäuerinnen und -Bauern haften dann allerdings für die Kontaminationen, die andere zu verantworten haben.

Das »Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft« setzt sich für eine Landwende ein, um die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen zu schützen, zu erhalten und dort, wo sie bereits beschädigt sind, wieder aufzubauen. Dazu initiiert das Bündnis Forschung, informiert Politik und Zivilgesellschaft und sucht den Dialog mit den Menschen, die in Wirtschaftszweigen Verantwortung tragen, die an der Landwirtschaft beteiligt sind.

Mitinitiatornnen des Bündnisses sind die beiden zivilgesellschaftlichen Organisationen Landwende e.V., die die Kampagne »Ackergifte? Nein danke!« ins Leben gerufen hat, und die Schweisfurth Stiftung für eine nachhaltige Land- und Lebensmittelwirtschaft.

Ackergifte? Nein Danke!

Von Oktober 2015 bis Januar 2016 hat die Bürgerinitiative Landwende eine »Urinale« durchgeführt. Dabei haben insgesamt 2011 Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland ihren Urin auf Glyphosat untersuchen lassen.

Die Auswertung dieser weltweit größten und vollständig privat finanzierten Datensammlung zur Glyphosatbelastung der Bevölkerung ergab, dass in 99,6 Prozent der Proben Glyphosat nachweisbar war. Bei 79 Prozent der Proben lag die Belastung fünf- bis zweiundvierzigfach höher als der Rückstandshöchstwert für Pestizide in Trinkwasser  (0,1 Nanogramm pro Milliliter). Die Urinproben von Kindern und Jugendlichen wiesen die höchsten Messwerte auf.

Rund die Hälfte der Teilnehmer ernähren sich vorwiegend mit Lebensmittel aus ökologischem Landbau. Doch deren Glyphosatwerte lagen nur wenig niedriger als die der Menschen, die sich mit konventionell erzeugten Produkten ernähren. Es machte auch keinen auffälligen Unterschied, ob die Probanden auf dem Land oder in der Stadt leben. Das lässt den Schluss zu, dass sich Glyphosat entgegen der Aussage durch die Industrie wohl doch auf dem Luftweg bis in die Städte hinein verbreitet.

Bäume lügen nicht …

Diesen Rückschluss bestätigen Ergebnisse des Instituts TIEM Integrierte Umweltüberwachung, das 2018 durch das »Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft« Baumrinde auf ihre Belastung durch Ackergifte untersuchte. Unter den knapp fünfzig Standorten in Deutschland waren Schutzgebiete, Bio-Anbauregionen und Innenstädte.

Es wurden über hundert Wirkstoffe gefunden, die über die Luft in die Rinde gelangt sein müssen. Davon kamen über ein Dutzend sehr häufig vor. Einige davon sind leicht verdunstende Wirkstoffe, aber auch der Feststoff Glyphosat, der sich laut Zulassungsbehörden nicht über die Luft verbreitet, findet sich unter den ersten fünf.

Das ist ein neues und sehr beunruhigendes Ergebnis. Denn auch unsere Enkelkinder sollen noch Bio-Produkte aus Deutschland genießen können.

100 % Bio muss auch weiterhin möglich sein

Deshalb muss der  ökologische Anbau vor der Giftfracht aus der konventionellen Landwirtschaft geschützt werden, sonst gibt es die von der EU propagierte »Koexistenz der Anbauformen « nicht. Und darum fordert das Bündnis jetzt als ersten Schritt, dass diejenigen Ackergifte, die sich weiträumig über die Luft verbreiten – allen voran Pendimethalin, Prosulfocarb und Glyphosat –, nicht länger zugelassen werden dürfen.

100 % Bio muss auch weiterhin möglich sein. Denn nur gesunde Böden und artenreiche Feldgemeinschaften sichern die Zukunft.

Biovegan unterstützt das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft

„Wir freuen uns sehr, bei dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft mitwirken zu dürfen. Seit über dreißig Jahren setzt sich unsere Familie und unser Unternehmen für eine ökologische Landwirtschaft ein. Insbesondere die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass nur ein Bündnis von entschlossenen und aktiven Überzeugungstätern es schaffen kann, die mächtige Lobby der Agrarkonzerne sowie der Chemiekonzerne zu stoppen.

Mit netten Worten oder Diskussionen ist es nicht getan. Wir möchten dazu beitragen, insbesondere die jungen, aktiven und streitlustigen Menschen aufzuklären und sie dazu gewinnen, sich gemeinsam mit uns, Schulter an Schulter, für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen. Das kostet zum einen Geld, aber vor allem müssen wir alle dazu bereit sein, extrem unbequem zu sein und auch Risiken einzugehen. Wir sind auf jeden Fall dabei!“ so Nicol Gärtner, die Geschäftsführende Gesellschafterin der Biovegan GmbH.

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