Foodwatch kritisiert hohen Zuckergehalt in Kinder-Frühstücksflocken
Geschrieben am von Jan-ChristophJede zweite Sorte Frühstücksflocken für Kinder enthalte mindestens 30 Prozent (und somit „sehr viel“) Zucker. Diese seien „Süßigkeiten mit Müsli-Anstrich“, so Oliver Huizinga von Foodwatch.
Als Konsequenz fordert Foodwatch die Einführung einer gesetzlichen Zucker-Obergrenze: Der Vorschlag hierzu lautet, ausschließlich Produkte mit einem Zuckeranteil von maximal zehn Prozent explizit an Kinder vermarkten zu dürfen.
Diverse Bio-Hersteller zeigten, so Foodwatch weiter, dass es problemlos möglich sei, „ausgewogene Frühstücksflocken für Kinder mit weniger als zehn Prozent Zucker anzubieten“. Allerdings seien auch Flockenmischungen von Bio-Herstellern auf dem Markt, die einen Zuckeranteil von mehr als 20 Prozent aufwiesen.
Ein Frühstücks-Artikel für Kinder, der mit zehn Prozent Bio-Bienenhonig gesüßt ist, ist beispielsweise „Ernies Knuspermüsli Sesamstraße“ von Allos.
Vor kurzem wartete auch DER SPIEGEL 36/2012 mit einem interessanten wie brisanten Titelthema auf: „Droge Zucker – Die gefährliche Sucht nach Süßem“
„Übergewicht wird zur größten Gesundheitsgefahr der Moderne. Doch warum essen sich die Menschen so dick? Forscher haben ein Genussmittel im Verdacht: den Zucker. Ist er so gefährlich wie Alkohol und Nikotin?“
Auch der Focus berichtete kürzlich über eine US-amerikanische Studie, der zufolge zu viel Zucker „dumm und langsam“ mache. Bekamen Ratten über mehrere Wochen hinweg Fruchtzuckerlösung anstelle des sonst üblichen Wassers, wurden sie zunehmend langsamer und weniger clever.
Im Rahmen der Studie wurde eine Gruppe Ratten mit besagter Fruchtzuckerlösung gefüttert, während eine andere Gruppe artgerecht gefüttert und zudem mit Omega-3-Fettsäuren versorgt wurde. Nach regelmäßigem Konsum von Zucker fanden die Ratten zuvor erlernte Wege durch ein Labyrinth dramatisch schlechter, ihre kognitiven Leistungen ließen nach.
Ihre Gehirnzellen ließen in der Fähigkeit, Signale weiterzugeben, nach, berichteten die Forscher. Die Ratten hätten „weniger klar denken“ können. Das schrieben die Wissenschaftler um Fernando Gomez-Pinilla in ihrer im „Journal of Physiology“ publizierten Studie.